Suche

Wie sozial ist Bosch heute?

Eine Gedankenskizze zur Initiative „Oncocure" Statement von Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich des Pressegesprächs am 18. Juli 2016

Sehr geehrte Damen und Herren!

Dies ist das erste Mal seit der Eröffnung dieses Krankenhauses durch Robert Bosch, dass ein Geschäftsführer der Bosch-Gruppe hier das Wort ergreift. Aber heute geht es um ein Anliegen, das mir persönlich am Herzen liegt. Es bewegt mich, dass Krankenhaus und Stiftung ein Bündnis gegen den Krebs schließen, gegen die noch immer zweithäufigste Todesursache. Das Unternehmen, das sich der „Technik fürs Leben“ verschrieben hat, möchte das Bündnis gegen den Krebs für seine Mitarbeiter öffnen. Ab sofort werden wir Beschäftigten, die an einem Tumor erkrankt sind, auf Firmenkosten den Zugang zur neuesten Krebsdiagnostik hier im Krankenhaus ermöglichen. Wir nennen diese Initiative „OncoCure“ – wir werden sie zunächst unseren Mitarbeitern in Deutschland, dann in aller Welt anbieten. Dafür stellen wir jährlich rund eine Million Euro zur Verfügung. Das Ziel ist klar: Über die Präzisionsdiagnostik wollen wir die Chance für eine erfolgreiche Krebstherapie verbessern – das hilft den betroffenen Mitarbeitern, ihren Familien und Freunden und nicht zuletzt ihren Kollegen am Arbeitsplatz. Wir sehen uns hier in der sozialen Tradition unseres Gründers Robert Bosch.

Dabei hat Robert Bosch selbst sein soziales Engagement immer auch wirtschaftlich verstanden. Seine Rede zur Eröffnung dieses Krankenhaus liest sich beinahe wie ein Vermächtnis an das Unternehmen. Sie beginnt ziemlich streng: „Wenn ein Haus meinen Namen tragen soll, so ist folgendes besonders zu Herzen zu nehmen.“ Was folgte, war eine Aufzählung von Grundsätzen effizienter Arbeit – Grundsätze, die dem Krankenhaus zugedacht waren, genauso aber für die Firma gelten konnten. Robert Bosch forderte Gewissenhaftigkeit und Sparsamkeit, jede Arbeit sei wichtig, auch die kleinste. Ebenso wichtig war ihm die offene Aussprache: „Immer soll nach der Verbesserung des bestehenden Zustandes gestrebt werden, keiner soll mit dem Erreichten sich zufriedengeben.“ Dieser Satz bezeichnet schlicht und klar das Selbstverständnis eines innovativen Unternehmens, ohne weiteres lässt er sich aber auch als Aufforderung verstehen, im Kampf gegen unheilbar scheinende Krankheiten nicht aufzugeben. Wir können Robert Bosch weder rein wirtschaftlich noch bloß sozial verstehen – er hatte immer beides im Sinn.

Auch in Zeiten großer Veränderungen bringt das Unternehmen, das seinen Namen trägt, die verschiedenen Gesichtspunkte auf einen gemeinsamen Nenner. Wir sprechen vom Wandel, wir begründen ihn wirtschaftlich, und wir machen seine Auswirkungen möglichst sozial verträglich. Das ist unser Anspruch im Ausgleich unternehmerischer und gesellschaftlicher Interessen. Was wir aber noch deutlicher machen müssen: Langfristig wirkt der Wandel unseres Unternehmens unmittelbar sozial. Denn reagierten wir nicht oder zu spät auf die Umwälzungen von Markt und Technik, riskierten wir die Existenz nicht bloß einiger, sondern aller Arbeitsplätze – und nichts wäre gesellschaftlich so verantwortungslos wie das. Sozial kann am Ende nur ein dynamisches Unternehmen sein. Auch Robert Bosch ist nicht beim Magnetzünder stehen geblieben, sonst könnte die von ihm gegründete „Werkstatt für Feinmechanik und Elektrotechnik“ heute kaum 400 000 Menschen in aller Welt beschäftigen.

Gerade der technische Fortschritt trägt soziale Früchte. Nicht bloß, weil sich ein Unternehmen wie Bosch nur mit Innovationen kraftvoll weiterentwickeln kann. Auch deshalb, weil manche Pionierleistungen aus unserem Haus unmittelbar „Technik fürs Leben“ sind. Man denke nur an Systeme wie ABS und ESP, die Unfälle auf unseren Straßen verhindern – oder auch an unsere Verpackungstechnik, mit deren Hilfe Medikamente und Impfstoffe sicher zu den Patienten kommen. In dieser Kontinuität sagen wir auch einer Krankheit wie dem Krebs den Kampf an. Unser Selbstverständnis ist hier wie dort das gleiche, die Lösungen allerdings sind andere. Doch ganz im Sinne von Robert Bosch ist im Kampf gegen den Krebs jeder Erfolg wichtig, auch der kleinste. Und jeder Fortschritt ist hier mehr als wirtschaftlich sinnvoll – er ist immer auch ein sozialer Fortschritt. Die Initiative „OncoCure“ für unsere Mitarbeiter ist da ein erster Schritt.

Die Bosch Healthcare Solutions GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH. Sie wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, Produkte und Services zu entwickeln, die zur Gesundheit beitragen und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Am Hauptsitz in Waiblingen sind mehr als 80 Mitarbeiter beschäftigt (2016). Die Lösungen der Tochtergesellschaft basieren auf Kernkompetenzen der Bosch-Gruppe: Sensoren zum Erfassen von Daten, Software zur Auswertung dieser Daten und Dienstleistungen, die darauf basieren.

Mehr Informationen unter www.bosch-healthcare.com

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.