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Vernetzte Güterzüge sind die besseren Güterzüge

Güterwagen werden zu vernetzten und intelligenten Transportmitteln

  • Vernetzung ermöglicht effiziente Logistikprozesse
  • Vernetzte Güterwagen kommunizieren ihre Position, übermitteln ihren Zustand sowie klimatische Bedingungen und überwachen sicherheitsrelevante Bauteile
  • „Wir denken Vernetzung weiter – auch über die Straße hinaus“, sagt Bosch Engineering-Geschäftsführer Bernhard Bihr

Abstatt – Mit Bosch sind Güterzüge demnächst auch im Internet unterwegs. Das Internet der Dinge, die Verknüpfung realer und digitaler Informationen, revolutioniert den Gütertransport auf der Schiene mit neuer digitaler Fahrzeugtechnik. „Dank intelligenter und vernetzter Sensoren erfassen wir Echtzeit-Daten von Güterwagen und verarbeiten sie online. Damit erkennen die Waggons selbst, ob die Kühlkette eingehalten wird und wann eine Lieferung ankommt. Darüber hinaus liefern sie Informationen über den Zeitpunkt der nächsten Instandhaltung“, erklärt Bernhard Bihr, Geschäftsführer von Bosch Engineering. Bereits mehr als 300 Güterwagen sind mit dem neuen System von Bosch ausgestattet und testen die Technik auf Bahnstrecken in Europa, Nordamerika und Australien. Die Serieneinführung ist für Mitte 2016 geplant.

Vernetzte Technik für eine effiziente Logistik
Eisenbahntechnik ist robust und einfach, um den harten Einsatzbedingungen mit Temperaturunterschieden, Vibrationen, Schmutz und Feuchtigkeit zu trotzen. Auf der Schiene wurden allein in Deutschland im Jahr 2013 auf nahezu 40 000 Kilometern fast 400 Millionen Tonnen Güter transportiert. Dass die Vernetzung, die weltweit in nahezu allen Bereichen in rasantem Tempo voranschreitet, bisher vor dem Schienengüterverkehr Halt macht, liegt auch daran, dass Güterwagen weder über eine eigene Energieversorgung noch eigene Sensoren verfügen. Eine Lücke, die Bosch Engineering jetzt mit einem vernetzten Zustandsüberwachungssystem für den Schienengüterverkehr schließt und dabei auf erprobte Technologien und Komponenten aus der automobilen Großserie des Unternehmens zugreift. „Unsere Automobiltechnik lässt sich auch in Branchen wie dem Schienenverkehr nutzen. Mit dem neuen System schaffen wir Transparenz in den Logistikketten zwischen Schiene, Straße und Schiff und helfen, das erhöhte Transportaufkommen im Güterverkehr effizienter zu bewältigen“, so Bihr.

Metergenaue Positionsbestimmung
Jederzeit zu wissen, wo sich eine Lieferung befindet und ob sie pünktlich ankommt, ist auf der Straße bereits Standard. Auf der Schiene ist diese Nachverfolgbarkeit bislang vergleichsweise umständlich möglich, da Güterwagen selbst keine entsprechenden Informationen liefern. Dabei ist ein präzises Timing von Transporten gerade im kombinierten Verkehr zwischen Schiene, Schiff und Straße entscheidend für effiziente Logistikprozesse. Mit dem neuen Zustandsüberwachungssystem liefert ab sofort eine Vernetzungs-Hardware am Güterwagen die entsprechenden Informationen, um den Standort jedes Waggons metergenau zu ermitteln. Damit können Schienentransporte nahtlos verfolgt und überwacht werden. Das spart Kosten, verbessert die Logistikplanung und sorgt für bessere Planbarkeit sowie pünktlichere Lieferungen.

Ladegutüberwachung für mehr Sicherheit
Ein Kühlwagen rollt mit einer Ladung Lebensmittel von Hamburg nach Köln. Wie warm ist es im Güterwagen? Wird die Kühlkette eingehalten? Antworten auf diese Fragen liefern Sensoren in Innenraum des Güterwagens, die beispielsweise Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Die Vernetzungs-Hardware sendet diese Informationen an einen Server und stellt sie in einem Onlineportal dar. Werden kritische Temperaturwerte überschritten, schlägt das System sofort Alarm und verständigt die Leitstelle. Damit können Transportbedingungen punktuell und im gesamten Verlauf überwacht werden und das System sorgt dafür, dass Lebensmittel immer frisch an ihrem Ziel ankommen.

Transparente Überwachung von Erschütterungen
Beim Rangieren und Verladen kann es zu ruppigen Rangiermanövern und heftigen Erschütterungen kommen, die womöglich Güterwagen und Ware beschädigen. Ein dreiachsiger Beschleunigungssensor in der Vernetzungs-Hardware misst ab sofort die Stärke, Häufigkeit und genaue Position dieser Stöße und wertet die entsprechenden Daten aus. Mögliche Schäden am Güterwagen oder der Ladung können damit verursachungsgerecht ermittelt und die Transportbedingungen lückenlos nachgewiesen werden.

Präzise Laufleistungserfassung
In jedem Auto informiert der Kilometerzähler darüber, wie viele Kilometer gefahren sind und wann der nächste Werkstatttermin ansteht. Dank Bosch ist dies nun auch für Güterwagen möglich. Auf Basis der GPS-Position der Waggons auf einer Gleisnetzkarte wird ihre Laufleistung erfasst. Mit dieser Information können Wartungsintervalle kilometer- und zustandsabhängig geplant und anstehende Reparaturen bedarfsgerecht und frühzeitig organisiert werden. Das reduziert Ausfallzeiten und spart Kosten.

Geofencing und Einbruchsalarm erhöhen Effizienz und Sicherheit
Eng verbunden mit der Information, wo sich ein Güterwagen befindet, ist häufig die Frage, wann ein Wagen in ein Bahnhofsgebiet einfährt oder ob er einen bestimmten Transportweg unplanmäßig verlässt. Hier hilft Geofencing. Nachdem online ein virtuelles Gebiet abgesteckt wurde, meldet der Güterwagen automatisch per E-Mail oder SMS, sobald er die Grenzen des Gebiets erreicht. Durch einen entsprechenden Ankunftsalarm können elektronische Lieferscheine automatisch erstellt und Logistikprozesse optimiert werden. Zusammen mit der Information, ob und wann die Tür eines Güterwagens geöffnet wird, erhöht das System zudem die Sicherheit der transportierten Güter.

Weitere Informationen:
Bosch und SBB Cargo arbeiten am vernetzten Güterzug
Bosch bringt Güterzüge ins Internet
Bosch kompakt Bosch Engineering

Videos:
Zustandsüberwachungssystem für den Schienengüterverkehr: http://bit.ly/1YqIaXD
Footage Schienengüterverkehr: http://bit.ly/1PfBmo8
Kollisionswarnsystem für Stadt- und Straßenbahnen: http://bit.ly/1YTuC4x
Bosch Engineering: http://bit.ly/1KZLjB9

Tags: Vernetzte Güterzüge, Güterzüge, Vernetzungs, Vernetzte Technik, Schiene

Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.