Stuttgart – Mikro-Elektromechanische Sensoren (MEMS) sind in immer mehr Anwendungen des täglichen Lebens zu finden. Sie machen die Nutzung elektronischer Produkte wesentlich vielseitiger, einfacher und intelligenter. Zahlreiche neue Anwendungen für intelligente Sensorsysteme in den Bereichen Konsumelektronik sowie Medizin- und Sicherheitstechnik gehen dabei einher mit steigenden Anforderungen an Kosten, Baugröße, Qualität und Energieeffizienz. Das BMBF-Verbundprojekt 9D-Sense unter Koordination der Robert Bosch GmbH verfolgt deshalb das Ziel, ein kosteneffizientes und autonomes Multisensorsystem kleiner Baugröße zu entwickeln.
Das neue Multisensorsystem soll aus einem Modul mit einem Beschleunigungs-, Drehraten- und Magnetsensor mit jeweils drei Detektionsrichtungen (neun Freiheitsgrade), einer Energieversorgungseinheit mit Dünnschichtbatterie und Energieerzeuger sowie einer sicheren drahtlosen Datenübertragung bestehen. Eine präzise Positions- und Orientierungsbestimmung erfolgt dabei durch die Auswertung des Erdmagnetfeldes und der Bewegungsmuster. Sie wird notwendig, wenn zum Beispiel innerhalb von Gebäuden ein GPS- oder Galileo-Signal zur absoluten Positionsbestimmung nicht verfügbar ist.
Elf Partner aus vier Ländern arbeiten zusammen
Im Verbundprojekt 9D-Sense arbeiten elf Partner aus vier Ländern zusammen. Dabei entwickeln die Robert Bosch GmbH, das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie, das Institut für Mikrotechnik und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft sowie die austriamicrosystems AG (Österreich) Technologien für das Sensorsystem. Auf der Energieversorgungsseite arbeitet die Robert Bosch GmbH zusammen mit der TU Darmstadt, der Universität Helsinki (Finnland) und Air Liquide (Frankreich) an einer Dünnschichtbatterie. Micropelt und das Institut für Mikrotechnik und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft forschen an einer geeigneten, auf einen speziellen Demonstrator ausgerichteten Energieversorgung. Als Endanwender steuern Gemalto (Frankreich) sowie Otto Bock Healthcare und die Bosch Sensortec GmbH Demonstratoren mit den Schwerpunkten Sicherheits- und Medizintechnik sowie Navigation bei.
Projektlaufzeit bis November 2014
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund sechs Millionen Euro aus dem Forschungsprogramm IKT 2020 gefördert und läuft bis November 2014. Mit der Förderung der Erforschung eines innovativen, autonomen Sensorsystems und dessen Einsatz in Medizin-, Navigations- und Sicherheitsanwendungen unterstützt das BMBF die Festigung und den Ausbau der technologischen Spitzenstellung deutscher Unternehmen im europäischen Verbund im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Hintergrund MEMS-Technologie
Bosch hat die Entwicklung der MEMS-Technologie von Beginn an geprägt. Das Angebot umfasst Druck-, Beschleunigungs-, Drehraten- und Inertialsensoren für viele Anwendungen in der Automobilindustrie und Konsumelektronik. Mehr über Bosch-Sensoren im Automobil unter
www.bosch-sensors.com.
Über Bosch
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.
Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.