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Pressemeldung #Vernetzte Mobilität
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Weniger Unfälle: Bosch bringt dem Motorrad das Sehen und Fühlen bei

Technologien zum automatisierten Fahren kommen vom Auto ins Motorrad

  • Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel: „Bosch hebt die Sicherheit beim Motorradfahren auf ein völlig neues Level.“
  • Jeder siebte Motorradunfall könnte durch radar-basierte Assistenzsysteme verhindert werden
  • Mehr Sicherheit und mehr Fahrspaß: Der Radar wird zum Sinnesorgan für das Motorrad
  • Neue Bosch-Technologie geht bei KTM und Ducati in Serie
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Stuttgart – Im Auto können Knautschzone, Airbag und Anschnallgurt für mehr Sicherheit sorgen. Motorradfahrer hingegen leben im Verkehr deutlich gefährlicher. Das Risiko bei einem Unfall getötet zu werden, ist für sie bis zu 20-mal höher als für Pkw-Fahrer. Fakt ist: Im vergangenen Jahr ist die Zahl der tödlichen Motorradunfälle in Deutschland um neun Prozent gestiegen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Boschs Vision: Es soll kein Biker mehr im Straßenverkehr ums Leben kommen. Deshalb hat das Unternehmen mit einer adaptiven Abstands- und Geschwindigkeitsregelung, Kollisionswarnung und Totwinkelassistent ein neues Sicherheits-Paket für Motorräder entwickelt. Dabei macht sich Bosch Technologien zunutze, die auch das automatisierte Fahren im Pkw ermöglichen. Bereits 2020 gehen die neuen Fahrerassistenzsysteme bei den Motorradherstellern KTM und Ducati in Serie. Für Bosch ist dies ein Schritt auf dem Weg zum unfallfreien Fahren – ohne den Fahrspaß einzuschränken und ohne den Motorradfahrer zu bevormunden. „Bosch hebt die Sicherheit beim Motorradfahren auf ein völlig neues Level“, sagt Dr. Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

Bosch hebt die Sicherheit beim Motorradfahren auf ein völlig neues Level.

Dr. Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

Mehr Sicherheit, mehr Fahrspaß

Laut Studien verunglücken Biker vor allem aus zweierlei Gründen. Zum einen verlieren sie die Kontrolle über das Motorrad, zum anderen stoßen sie mit anderen Fahrzeugen zusammen (Quelle: Bosch Unfallforschung). Mit Hilfe von Bosch-Technik sollen solch gefährliche Situationen auf der Straße künftig gar nicht erst entstehen. Ein weiterer Grund für mehr intelligente Sicherheitstechnik im Fahrzeug: Neun von zehn Unfällen gehen auf menschliche Fehler zurück. Als weltweit führender Anbieter für Motorradsicherheitstechnik hat Bosch mit Assistenzsystemen wie ABS und der Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC das Fahren auf zwei Rädern bereits deutlich sicherer gemacht – und geht nun noch einen Schritt weiter. Nach Abschätzungen der Bosch Unfallforschung könnten radar-basierte Assistenzsysteme jeden siebten Motorradunfall verhindern. Die elektronischen Helfer sind immer aufmerksam und reagieren zur Not schneller als der Mensch. Die technische Basis, die dahintersteckt: eine Kombination von Radarsensor, Bremssystem, Motormanagement und HMI (Human Machine Interface). Der Radar als „Sinnesorgan“ des Motorrads ermöglicht die neuen Assistenz- und Sicherheitsfunktionen für Bikes und liefert ein genaues Bild des Fahrzeugumfelds. Die Assistenzfunktionen sorgen damit nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für mehr Fahrspaß und Komfort, da sie den Fahrer entlasten. „Das Motorrad der Zukunft muss sehen und fühlen können“, sagt Geoff Liersch, Leiter des Produktbereichs Two-Wheeler and Powersports von Bosch.

Was die neuen Bosch-Technologien für das Motorrad können:

Die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (ACC)
Das Fahren bei dichtem Straßenverkehr und das Halten des richtigen Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug erfordert hohe Konzentration und ist auf Dauer anstrengend. ACC passt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs dem Verkehrsfluss an und hält den nötigen Sicherheitsabstand zum Vordermann ein. Die Vorteile: ACC kann Auffahrunfälle vermeiden, die aufgrund zu geringen Abstands entstehen. ACC bietet dem Fahrer nicht nur mehr Komfort, gerade beim Fahren in der Kolonne, er kann sich auch besser auf das aktuelle Verkehrsgeschehen konzentrieren.

Die Kollisionswarnung
Einmal kurz nicht aufgepasst – im Straßenverkehr kann das schwerwiegende Folgen haben. Um das Risiko eines Auffahrunfalls zu reduzieren oder dessen Auswirkungen abzuschwächen, hat Bosch die Kollisionswarnung für Motorräder entwickelt. Sie ist aktiv, sobald das Fahrzeug gestartet wird und unterstützt den Fahrer in allen relevanten Geschwindigkeitsbereichen. Erkennt das System eine kritische Annäherung an ein vorausfahrendes Fahrzeug und bleibt eine Reaktion des Fahrers auf die Gefahrensituation aus, warnt es den Fahrer über ein akustisches oder optisches Signal.

Der Totwinkelwarner
Er hat seine Augen überall und hilft Motorradfahrern beim sicheren Wechseln der Spur. Ein Radarsensor dient dem Totwinkelwarner als elektronisches Auge. Er erfasst Objekte im nur schlecht einsehbaren Raum. Die Technik warnt den Fahrer mit einem optischen Signal, zum Beispiel im Rückspiegel, wenn sich ein anderes Fahrzeug im toten Winkel befindet.

Für Bosch sind Assistenzsysteme für das Motorrad ein weiterer Baustein, um die Vision eines emissionsfreien, unfallfreien und stressfreien Verkehrs zu verwirklichen.

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 mit 56,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 429.000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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