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Pressemeldung #Antriebssysteme
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Vor 50 Jahren elektrisierte Bosch die Benzineinspritzung

  • Im Jahr 1967 brachte Bosch die erste elektronische Benzineinspritzung auf den Markt
  • Weniger Spritverbrauch und mehr Leistung kosteten am Anfang bis zu zehn Prozent extra
  • Die Jetronic-Einspritzung stärkte Vertrauen in Elektronik im Auto
  • Mehr über die Jetronic erfahren Sie in diesem Webspecial
Joern Ebberg

Joern Ebberg >

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Gerlingen – Die Aufgabe war streng geheim. Kein Kunde aus der Automobilindustrie sollte mitbekommen, an welcher revolutionären Technik Bosch-Entwickler da gerade arbeiteten. Deswegen kauften Bosch-Mitarbeiter den ersten Testwagen 1959 scheinbar als ganz reguläres Geschäftsfahrzeug und rüsteten ihn zum Versuchsträger für das geheime Projekt um: eine elektronische Benzineinspritzung. Jedes Mal vor der Inspektion beim Autohändler, so erzählte es Entwickler Heinrich Knapp einmal, wurde der Wagen zurück auf den Vergaser umgerüstet, damit niemand Verdacht schöpfte, was Bosch vorhatte.

Hermann Scholl, Ehrenvorsitzender der Bosch-Gruppe und ab 1962 bei der Entwicklung elektronischer Benzineinspritzsysteme federführend, erinnert sich: „Unser Kunde Volkswagen war bei der Vorstellung des Systems 1964 anfangs skeptisch, so wie eigentlich jeder Automobilhersteller, bei dem wir uns um die Einführung unserer neuartigen Einspritzung bemühten.“ Bei Entwicklungsstart existierte nur ein Versuchsträger und nur zwei Jahre blieben bis zu dem vom Kunden geforderten Serienanlauf. Sie war ihrer Zeit weit voraus, es gab kein vergleichbares System in Großserie. „Ein gewisses Risiko“, so erinnert sich Scholl, „mussten die Autohersteller eingehen“.

Ein gewisses Risiko mussten die Autohersteller eingehen.

Hermann Scholl, Ehrenvorsitzender der Bosch-Gruppe

Mehr Leistung, weniger Verbrauch – zwei starke Argumente

Am 14. September 1967 stellte Bosch auf der Internationalen Frankfurter Automobil-Ausstellung die elektronisch gesteuerte „Jetronic“ erstmals vor. Die Markteinführung kam 1967 zunächst in den USA für einen neuen VW-Typ. Die neuen strengen Abgasnormen erforderten es. In Europa war die Jetronic erst 1968 erhältlich, kostete aber einen Aufpreis von bis zu zehn Prozent des Autopreises. Es verwundert nicht, dass anfangs nur wenige Kunden ein Auto mit dieser Technik bestellten. Die Hersteller erkannten allerdings zwei wichtige Vorteile der Jetronic: die Senkung des Benzinverbrauchs und die Steigerung der Motorleistung. Daher rüsteten BMW, Citroen, Jaguar, Lancia, Mercedes-Benz, Opel, Renault, Saab und Volvo ab 1969 einige Topmodelle mit der Bosch-Technik aus.

Letztendlich setzte sich die Elektronik bei der Gemischaufbereitung durch – nur sie ermöglichte die zunehmend wichtige Senkung von Verbrauch und Emissionen. Damit schaffte diese Pioniertechnik die Voraussetzungen für neue Standards, an denen Bosch immer wieder beteiligt war: Ob ABS, TravelPilot, ESP und Airbagsteuerung, oder das automatisierte und vernetzte Auto der Zukunft - ohne den „Pionier“ Jetronic wäre das Vertrauen in die Elektronik nicht so schnell gewachsen und viele heutige elektronische Systeme im Auto immer noch ferne Zukunftsmusik.

Leserkontakt:
Dietrich Kuhlgatz
Telefon: +49 711 811-44160
Journalistenkontakt:
Joern Ebberg
Telefon: +49 711 811-26223

Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2023 nach vorläufigen Zahlen mit 56,3 Milliarden Euro knapp 60 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität der Zukunft. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen.Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 428 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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