Einfahrverbote: Umweltplakette in Deutschland, City-Maut in London und Mailand, Fahrverborte für ältere Fahrzeuge in Paris. Dutzende europäische Metropolen limitieren den Autoverkehr in ihren Zentren.
Nordamerika: Über 120 Milliarden Dollar fließen in Staus
Mehr Autos als Fahrer: 2003 gab es in den USA erstmals mehr zugelassene Fahrzeuge als Menschen mit Führerschein.
Kostenfaktor Stau: In den USA verbringen Autofahrer in den zehn Städten mit dem höchsten Verkehrsaufkommen rund 42 Stunden im Jahr in Staus und verschwenden dabei 121 Milliarden USD an Zeit und Kraftstoff.
Fahrgemeinschaft: Um den Verkehr zu entlasten, wurden in den USA 1961 die ersten Fahrgemeinschaftsspuren eingerichtet. Heute umfasst das Netz rund 5 000 Kilometer. High Occupancy Vehicle oder Carpool Lanes, wie sie in den USA genannt werden – können nur genutzt werden, wenn zwei, drei oder mehr Personen im Auto sitzen.
Japan: Zuerst der Parkplatz, dann das Auto
Schneckentempo: In Tokio fahren Autos durchschnittlich 15 Kilometer pro Stunde. Bei einer Straßennetzlänge von über 22 000 Kilometer und einem Radverkehrsanteil von 14 Prozent, hat die Stadt nur 11,6 Kilometer Radweg.
Parkprobleme: In Japan gibt es 61 Millionen Fahrzeuge und viel zu wenig Parkplätze. In Städten wie Tokio darf man deshalb nur dann ein Auto kaufen, wenn man einen Stellplatz nachweisen kann.
Miniautos: Um den Verkehr in den Griff zu kriegen, wurde sogar eine eigene Fahrzeugklasse eingeführt: Kei Cars. Diese Autos, sind kürzer als 3,40 Meter und haben einen Motor mit weniger als 0,66 Liter Hubraum.
China: Das Glücksspiel um das Kennzeichen
Verkehrslast: Ende 2015 waren auf den chinesischen Straßen insgesamt 279 Millionen Kraftfahrzeuge, davon 172 Millionen Autos, unterwegs.
Schiene: Die chinesische Regierung fördert stark den öffentlichen Nahverkehr mit Straßenbahnen. In Peking liegt der Anteil mit zehn Millionen Fahrgästen pro Tag bereits bei 44 Prozent.
Lotterie: Shanghai vergibt pro Monat nur 9 000 neue Kennzeichen. Je nach Distrikt kann ein Nummernschild bis zu 8 000 RMB, das sind über 10 000 Euro, kosten. Oft werden Kennzeichen sogar meistbietend versteigert.
Indien: Mit dem Zwei- oder Dreirad in die moderne Mobilität
Wachstum: Über 40 Städte in Indien zählen jetzt schon über eine Million Einwohner. Mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 15 Millionen Menschen wächst Indien weltweit am schnellsten.
Zweiräder: Rund 125 Millionen Zweiräder fahren auf den Straßen Indiens. Das sind 70 Prozent aller dort betriebenen Fahrzeuge.
Vorreiter: Der Stadt Ahmedabad gelang es durch Verbesserungen und Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur den motorisierten Verkehr einzuschränken. Heute werden hier 58 Prozent der Wege mit öffentlichen oder nicht-motorisierten Verkehrsmitteln zurückgelegt.
Lateinamerika: Seilbahn statt Schnellstraße
Seilbahn (1): Inzwischen nimmt der innerstädtische Seilbahnboom in den chaotischen Megastädten Südamerikas kein Ende. Sie brauchen nicht nur weniger Platz, sondern kosten auch zehnmal weniger als eine U-Bahn oder eine Schnellstraße.
Seilbahn (2): 2016 wurde die erste urbane Seilbahn Mexikos eingeweiht. Hier ersetzen die Gondeln mehrere tausend Kleinbusse. Vor Mexiko haben schon Kolumbien, Bolivien, Brasilien und Venezuela das Konzept der „Straße in der Luft“ umgesetzt.
Seilbahn (3): Zwischen La Paz, der Hauptstadt Boliviens, und der Nachbarstadt El Alto steht sogar, mit 10 Seilbahn-Kilometern, die längste urbane Seilbahn der Welt. Die Passagiere sparen hier bis zu eine Stunde Fahrzeit und sagen der Umweltverschmutzung den Kampf an. Bis 2019 soll das Seilbahnnetz dann zusätzlich auf 30 Kilometer erweitert werden.