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So geht’s der Tomate gut

Bosch Plantect

Bosch-Projekt Plantect: Höhere Ernteerträge durch weniger Chemie

  • Künstliche Intelligenz hilft beim Pflanzenanbau
  • Krankheitsrisiko der Pflanzen sinkt, Einsatz von Chemikalien geht zurück
  • Lösungen für weitere Gemüsesorten sind geplant
Inga Ehret

Inga Ehret >

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Renningen/Tokio: Farmer verlieren große Teile ihrer Ernte, da sie nicht wissen, zu welchem Zeitpunkt sie Pflanzenschutzmittel am besten einsetzen sollen. Jetzt bekommen die Züchter Unterstützung von einem Bosch-Projekt in Japan: „Plantect“ ist eine smarte Lösung, die durch die Analyse von Sensordaten und deren Auswertung durch künstliche Intelligenz den Pflanzenanbau in Treibhäusern optimiert. Das Projekt gehört zur Wachstumsinitiative „FUJI“ von Bosch (Future with Japanese Innovation), die Projektarbeit läuft gemeinsam mit dem Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI). „Bisher gehen die Farmer beim Anbau nach Erfahrungswerten vor“, erklärt Projektleiter Ryosuke Suzuki. „Sie setzen mehr Pestizide ein als nötig.“ Plantect misst mittels Sensoren die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur, den Kohlendioxidgehalt sowie die Sonneneinstrahlung. Diese Umgebungsparameter sind ausschlaggebend für die Entwicklung der Pflanzen und werden durch ein Gateway an einen Cloud-Server übertragen. Dort übernimmt ein System die Datenauswertung und bezieht dabei andere wichtige landwirtschaftliche Parameter sowie die Wettervorhersage mit ein. Die Ergebnisse werden in einer App angezeigt. Die vom BCAI und FUJI gemeinsam entwickelte Lösung kann Infektionsrisiken analysieren und mit künstlicher Intelligenz den Einsatz von Pestiziden im Voraus planen. Ryosuke Suzuki: „Der Farmer findet so heraus, ob die Sprühpistole wirklich gebraucht wird.“ Der Blick auf die App lohnt sich, denn der aktuelle Feldversuch zeigt: Das Krankheitsrisiko der Pflanzen sinkt auf ein Drittel, der Einsatz von Chemikalien geht um rund 30 Prozent zurück.

Die Infektion im Keim ersticken

Das System erkennt mit einer Genauigkeit von 92 Prozent, ob eine Infektionsgefahr in der Luft liegt. Durch den gezielten Einsatz von Chemikalien kann der Farmer so den Ausbruch von Krankheiten wie beispielsweise Grauschimmelfäule verhindern. „Bei Pflanzen ist es wie beim Menschen: Eine Infektion ist unsichtbar. Sind sie erst mal krank, kann nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden. Man muss die Infektion im Keim ersticken.“ Die Basisversion von Plantect zur Echtzeitüberwachung der Umgebung kann für alle Pflanzenarten verwendet werden. Die Infektionserkennung gibt es momentan ausschließlich für Tomaten. Deshalb sind die Entwickler dabei, den Algorithmus an weitere Arten anzupassen – Ende des Jahres 2018 sollen die Varianten für Gurken- und Erdbeerpflanzen folgen. Farmer schätzen das Preismodell: Der Einstieg ist kostenlos, lediglich eine monatliche Abo-Gebühr fällt an. Plantect besteht aus kabelloser Hardware und umfasst – je nach Größe des Treibhauses – einen bis mehrere Sensoren sowie das zentrale Gateway, das die Daten zur Auswertung in die Cloud überträgt. Die batteriebetriebenen Sensoren erfordern keine extra Steckdosen, Kabel oder sonstige Stromquellen und können in jeder Position innerhalb des Gewächshauses installiert werden. Möchte ein Farmer zum Beispiel messen, ob sich die Umgebungsdaten in bestimmten Bereichen im Treibhaus voneinander unterscheiden, kann er die Sensoren dementsprechend anbringen.

Globale Zusammenarbeit

Bei der Entwicklung haben Ryosuke Suzuki und seine Kollegen eng mit dem BCAI zusammengearbeitet. Von der Datensammlung bis zur Umsetzung hat das BCAI seine japanischen Kollegen unterstützt: „Wir haben das Team aus Tokio beraten und gemeinsam mit den Agrartechnikern von FUJI den Algorithmus für die künstliche Intelligenz entwickelt“, erzählt Vusirikala Nataraju, der Projektverantwortliche auf BCAI-Seite. Plantect soll 2018 auch in China und Südkorea auf den Markt kommen. Ryosuke Suzuki ist überzeugt von der Arbeit seines Teams und der Kooperation mit dem BCAI: „Wir reden nicht nur, wir setzen unsere Pläne in die Tat um. So kreieren wir Produkte, von denen die Menschen im Alltag profitieren können.“

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 428 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de.

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